Die Baubiologie beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen der gebauten Wohn- und Arbeitsumwelt und den dort ansässigen Menschen. Gebäudehülle, Einrichtungsgegenstände, Gebäudetechnik, Umwelt und Nutzer werden nicht isoliert, sondern zusammen als ein komplexes System betrachtet.
Baubiologie ist nicht Improvisation und technologiefeindliche Urigkeit, sondern ideologiefreie, qualitäts- und verantwortungsbewusste Innovation nach ästhetischen Gesichtspunkten. High-Tech ist willkommen, wenn es dem Menschen dient.
Gebaut und saniert wird heute primär nach technischen und ökonomischen Kriterien. Baukultur sucht man in unserer Wohnumwelt meist vergeblich.
Biologische und gesundheitliche Aspekte werden beim Bauen traditionell ausgeblendet. Ihre Berücksichtigung mag auch lange Zeit entbehrlich gewesen sein, denn bei ausschließlicher Verwendung von Naturbaustoffen, einfachverglasten Fenstern als Kondensatfalle, Heizung mit Einzelöfen und ausreichender Luftzirkulation (durch Kaminzug oder „undichte“ Gebäudehülle) konnte früher in gesundheitlicher Hinsicht nicht so viel falsch gemacht werden wie heute.
In den letzten 50 Jahren haben sich aber die Verhältnisse grundlegend geändert. Es werden größtenteils naturfremde, synthetisch hergestellte Bau- und Werkstoffe verwendet. In Kombination mit der modernen Bauweise, der Wohnungseinrichtung und den Installationen entsteht ein Wohnmilieu, dem sich der Mensch nicht schadlos anpassen kann. Im Ergebnis gibt es heute kaum ein Bauwerk, das nicht chemisch, elektro- magnetisch, radioaktiv oder durch Schimmelpilze verseucht bzw. mit bauphysikalischen Mängeln belastet ist.
Da wir aber über 90 % unserer Lebenszeit in derartigen Gebäuden verbringen (Wohnung, Schule und Arbeitsstätte), kann es uns nicht mehr gleichgültig sein, wie deren Wände, Decken und Einrichtungen beschaffen sind und ob sie letztlich für den Nutzer ein Gesundheitsrisiko darstellen. Krankheitsbilder wie das Sick-Building-Syndrom sprechen eine deutliche Sprache.
Wie wichtig wird es da, die Lehre vom Leben - die Biologie - gerade im Bauwesen in den Vordergrund aller Vorsorge- und Therapiemaßnahmen zu stellen!
Ein Idealzustand ist heute im Bau- und Wohnbereich nicht realisierbar. Als Baubiologe helfe ich Ihnen, im Einzelfall abzuwägen und verantwortbare Kompromisse einzugehen. Oft ist mit überschaubarem finanziellen Aufwand und dem Willen, eingeschliffene Gewohnheiten in Frage zu stellen, ein deutlicher Gewinn an Lebensqualität zu erreichen.
Welche Aspekte Ihres Wohnumfelds sollten Sie besonders beachten und ggf. mit Ihrem Baubiologen analysieren?
• Bauplatz (Emissions- und Lärmquellen, elektro- und geobiologische Standortverhältnisse)
• Baustoffe (natürlich, unverfälscht, geruchsneutral, geringe Radioaktivität, Schallschutzeigenschaften)
• Wohnklima (Luftschadstoffe, Elektrosmog, Reduzierung von Schimmelpilzen und Bakterien, Raumluftfeuchte, Oberflächen- und Raumlufttemperaturen, ausgewogenes Maß von Wärmedämmung und Wärmespeicherung, Strahlungsumfeld)
• Minimierung des Energieverbrauchs und Nutzung regenerativer Energiequellen
• Trinkwasserqualität
• Raumgestaltung (harmonikale Maße, naturgemäße Beleuchtungsverhältnisse)