Sachverständigenbüro Dr. Hahn 

Baubiologie-Ost

Asbest und künstliche Mineralfasern

Asbest ist ein Sammelbegriff für natürlich vorkommende, verfilzte Mineralfasern, die aufgrund ihrer Eigenschaften (chemisch sehr stabil, nicht brennbar, hohe Isolierfähigkeit und Zugfestigkeit) bis Mitte der 90-er Jahre in der Größenordnung von Millionen Tonnen in der Wohnumwelt und in Haushaltsgeräten verbaut wurden. Viele Häuser sind heute noch immer mit Dachplatten oder Außenwandverkleidungen aus Asbest ausgestattet.

Die eindeutig krebsauslösenden Asbestfasern können eingeatmet werden und sind dann im Körper nur sehr schwer im Laufe von Jahrzehnten abbaubar. Dem größten Risiko sind Bautätige und Bewohner bei unsachgemäßen Sanierungen ausgesetzt. Die Bearbeitung von Asbestmaterialien (bohren, schleifen, sägen) sollte generell unterbleiben.
Als Ersatzwerkstoffe für Asbest haben sich im Laufe der Jahre die künstlichen Mineralfasern etabliert. Das sind zumeist Mineralwollen, wie Stein- und Glaswolle, die zur Wärmedämmung und Schallisolierung verwendet werden. Aufgrund ihrer Struktur besitzen sie nicht entfernt das hohe pathogene Potential von Asbestfasern, stellen aber durch ihren teilweise hohen Kupfer- oder Arsengehalt dennoch ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar. Eine vermehrte Exposition sollte jedenfalls auch bei diesen Werkstoffen vermieden werden, zumal nicht ausgeschlossen werden kann, dass beim Zerbrechen von künstlichen Mineralfasern auch Fragmente entstehen, die ähnlich kritische Abmessungen wie Asbest aufweisen und bis in die Lungenbläschen gelangen können.

 

 

E-Mail
Anruf