Sachverständigenbüro Dr. Hahn 

Baubiologie-Ost

Geruchs- und Schadstoffe

 

Die Luft in modernen Wohnräumen kann durch hunderte verschiedene Schadstoffe vergiftet werden, die unterschiedlichen Substanzgruppen angehören. Nicht selten werden extreme Konzentrationen folgender Verbindungen nachgewiesen:

 

Formaldehyd entweicht u.a. aus Spanplatten (80 % der in Deutschland vermarkteten Möbel bestehen aus Spanplatten) oder PVC-Weichschaumtapeten. Amine, Aromaten, Glykole, Halogenkohlenwasserstoffe, Isocyanate, Phenole u.v.a. leicht flüchtige Stoffe dampfen aus Bodenbelägen, Dämmstoffen, Farben, Klebern, Montageschäumen, "Holzwerkstoffen", Beschichtungen und Putzmitteln.

Biozide töten nicht nur Insekten und Pilze in Holz, Teppichen und Sitzmöbelbezügen (textil oder Leder), sondern belasten auch die menschliche Gesundheit. Synthetische Insektizide gegen Hausungeziefer enthalten i.d.R. Nervengifte wie Pyrethroide oder Chlorpyrifos, die auch beim Menschen zu schweren und langanhaltenden Vergiftungserscheinungen führen. Diese Gifte sind meist schwerflüchtig, nur langsam abbaubar und können in Wohnungen, in denen sie mit Spraydosen großflächig verteilt wurden, noch nach Jahren nachgewiesen werden.                                                      Holzschutzmittel machen aus einem der gesündesten Baustoffe giftigen Sondermüll. Auf chemische Imprägnierung könnte bei konsequent angewandtem baulichen Holzschutz in vielen Fällen verzichtet werden. Die meisten Holzschädlinge bzw. ihre Larven können ohnehin in trockenem verbauten Holz nicht überleben (Ausnahmen: Hausbock, Holzwurm, Hausschwamm).
Dennoch wurden hochtoxische Phenol- und Chlorverbindungen (wie DDT, PCP, Lindan), Teerölpräparate (Carbolineum) oder Arsen bis in die 1990er Jahre hemmungslos eingesetzt. Obwohl heute praktisch überall verboten, werden uns diese Altlasten in Dachbalken und anderen Hölzern noch über viele Jahre in bedenklichen Konzentrationen erhalten bleiben. Viele Menschen leiden unter den Spätfolgen – aufwändige Sanierung oder Teilabriss von Gebäuden ist mitunter nicht zu umgehen.
Die derzeit eingesetzten Ersatzstoffe (Fluoride, Chromverbindungen, Dichlofluanid, Deltamethrin, Permethrin) sind wissenschaftlich weniger intensiv untersucht, aber deshalb nicht unbedingt harmloser als ihre Vorgänger!


PVC-Weichmacher (meist Phthalate)
werden seit den 60er-Jahren eingesetzt, um Kunststoff formbar zu machen, z. B. in Bodenbelägen, Kabelummantelungen, Dach-Abdichtungsbahnen, Kinderspielzeug und Lebensmittelverpackungen.

Schwermetalle u.a. anorganische Schadstoffe
finden sich z. B. in Farben, Glasuren und PVC-Sanitärrohren. In Wohnhäusern häufig anzutreffende Vertreter sind Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Quecksilber.

 

 

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